Theragun im Test: Massagepistolen in den Händen einer Physiotherapeutin
Da nicht immer andere Menschen zugegen sind, um deine Muskeln durchzukneten, erscheinen Massagepistolen als verlockende Wellness-Helfer. Eine Physiotherapeutin probiert das günstigste und teuerste Modell von Theragun aus – privat und bei der Arbeit.
Da das Teamtraining wegen Corona ausgefallen ist, war ich die letzten Monate viel Joggen. Das ungewohnte Pensum hat sich vor allem Anfangs deutlich in meinen Beinen bemerkbar gemacht. Ich hätte meine Muskeln in der Zeit gerne mit einer Massagepistole durchgeknetet. Hätte dir aber nur sagen können, ob es sich gut anfühlt oder nicht. Deswegen habe ich die Theragun Mini und die Theragun Pro einer Expertin in die Hand gedrückt, die sich mit Muskeln und Massage auskennt. Sophia Marterer ist Muskelprofi und Sportlerin. Die 23-Jährige arbeitet im «Therapiezentrum Physio Winterhude» als Physiotherapeutin und spielt mit mir zusammen Flag Football bei den Hamburg Pioneers. Die Massagepistolen nimmt sie gerne mit und berichtet mir drei Monate später von ihren Erfahrungen.
«Ich konnte direkt mit den Massagepistolen loslegen», beschreibt Sophia ihren ersten Kontakt mit den Theraguns. Die beigelegten Anleitungen seien auch für Laien verständlich und die Handhabung insgesamt einfach. Ihr fällt zudem die gute Verarbeitung auf: «Die sehen nicht nur gut aus, sondern fühlen sich auch gut an. Außerdem lassen sie sich leicht desinfizieren. Das ist bei der Arbeit momentan unerlässlich.»
Massagepistolen in den Händen von allen
Die Theraguns sind keine reinen Profi-Werkzeuge. Die Physiotherapeutin hat keine grundsätzlichen Bedenken, dass du sie benutzt: «Du musst nur darauf achten, die Muskeln zu bearbeiten und nicht die Knochen zu treffen. Aber den Unterschied spürst du und benötigst keinen Anatomie-Grundkurs.» Im Zweifel gibt es Anleitungsvideos im Netz oder du installierst die Therabody-App (Android/iOS) von Theragun. In ihr findest du Anleitungen, um die Massagepistolen für Recovery, zum Warm-Up für verschiedene Sportarten oder an bestimmten Körperregionen oder Muskelabschnitten anzuwenden. Allerdings nur in Form von Bildern und Texten auf Englisch. Eine deutsche Übersetzung gibt es nicht. Das ist Sophia Marterer zufolge aber nicht schlimm: «Die Bilder sind bereits eine gute Anleitung.»
«Innerhalb der Programme kann man die Frequenz variieren, wobei eine Box den optimalen Bereich anzeigt, in dem man sich bewegen sollte. Dazu gibt es Zeitangaben und für die Pro-Version eine Empfehlung des zu verwendenden Aufsatzes.» Nach einiger Zeit ist die Physiotherapeutin froh, diese Hinweise überspringen zu können.
Allerdings sind nicht alle Stellen am Körper alleine gleich gut zu erreichen. «An Arme und Beine kommt man in der Regel problemlos heran. Beim Rücken sieht das schon anders aus. Da ist die Hilfe einer zweiten Person sinnvoll.» Das gelte auch für die Theragun Pro mit ihrem beweglichen Arm. Mit diesem erreichst du zwar noch mehr Stellen am Rücken als mit der Mini-Variante, aber entspannter wird das mit einem helfenden Menschen.
Massagepistolen in den Händen der Physiotherapeutin
In der Arbeit mit den Patienten zeigen sich zwei Probleme: «Die Massagepistolen sind ziemlich laut. Sie sind eher etwas für aktive oder eigenständige Bearbeitung der Muskeln und nicht geeignet, wenn Entspannung und Ruhe angesagt ist.» Das sei auch in der Privatanwendung störend. Fernsehen und sich massieren gehen nur zeitgleich, wenn du ohne Ton auskommst. Außerdem empfänden viele Patienten die Schläge der Theraguns bereits auf der niedrigsten Stufe als zu stark. «Von Menschen ohne akute Leiden habe ich allerdings keine Beschwerden in diese Richtung gehört und finde sie auch selber nicht zu stark.»
Zudem vibrieren die Theraguns insgesamt stark. «Die Vibrationen ziehen bei mir bis in den Arm hoch. Einen ganzen Tag lang könnte ich damit keine Patienten bearbeiten.»
Die Akkulaufzeit stünde dem aber nicht im Weg. Die Batterien halten Sophia zufolge «ewig», bzw. ohne Probleme ein Dutzend längere Anwendungen durch. Während die kleine Theragun Mini direkt über ein USB-C-Kabel aufgeladen wird, kommt der Akku der Theragun Pro in ein Ladegerät. Sind zwei Akkus vorhanden, kann man nahtlos weiter massieren.
Mini oder Pro?
«Die Theragun Pro ist groß, schwer, klobig und unhandlich, das macht den Handgriff unverzichtbar. Sie hat aber auch ihre Vorteile», lautet die gemischte Bewertung von der Physiotherapeutin. Als Vorteil sieht sie wiederum die verschiedenen und leicht wechselbaren Aufsätze im Lieferumfang. Je nach Größe und Form seien damit unterschiedliche Arten von Massagen möglich. Zudem kannst du die Intensität feiner einstellen. Bei der Theragun Mini gibt es nur drei Stufen.
Per Bluetooth kannst du die Theragun Pro auch mit deinem Smartphone koppeln und sie über die App kontrollieren. «Mit der Quick-Start-Funktion fange ich einfach an die Theragun zu benutzen und kann während der Behandlung die Frequenz über die App anpassen und den Druck sehen, mit dem ich aufdrücke.»
Die Theragun Pro verfügt zudem über sogenannte Presets, die du in der App festlegst. Zur Wahl stehen der Aufsatz, die Frequenz und die Dauer der Massage. Außerdem stellst du ein, ob es sich um Warm Up, Recovery & Activate handelt.
«Die Theragun Mini bringt genug Kraft für eine sinnvolle Massage mit. Mit ihrer Größe und Gewicht passt sie gut in die Sporttasche», findet Sophia. Damit kannst du direkt vor oder nach dem Training deine Muskeln bearbeiten, berichtet die Physiotherapeutin. Für diese Mobilität nehme sie auch in Kauf auf den beweglichen Arm, der die Pro-Version flexibel macht, verzichten zu können.
Fazit: Lieber klein anfangen
Sophia Marterer hat keine Bedenken auch Laien an die Massagepistole zu lassen. Die Physiotherapeutin empfiehlt aber klein anzufangen: «Für den Einstieg würde ich schon aus Kostengründen zur Mini-Variante greifen.» Sie massiere genauso gut wie die Pro-Version, sei einfacher zu benutzen und deutlich einfacher zu transportieren. «Wenn du dann auf den Geschmack gekommen bist, kannst du immer noch mehr Geld für die Theragun Pro ausgeben und von ihren zusätzlichen Gimmicks profitieren.»
Da ragazzo, mi sedevo sul divano del mio amico insieme a tutti i miei compagni di classe, giocando alla sua SuperNES. Ora invece, posso testare per voi tutte le nuove tecnologie. Inizialmente per Curved, Computer Bild e Netzwelt, e ora per Galaxus.de.