Dank «Valheim» verstehe ich endlich die Faszination von Survival Games
Egal ob ARK, Conan Exiles oder Rust, Survival Games sind nicht mein Ding. Dachte ich, bis ich «Valheim» entdeckt habe. Nun will ich nichts anderes mehr spielen. Weil ich leider arbeiten muss, ziehe ich dich mit ins Verderben.
Während ich das schreibe, kribbelt es mich schon wieder in den Fingern. Am liebsten würde ich jetzt im Black Forest Kupfer abbauen, um mir und meinen Kameraden neue Bronze-Rüstungen zu schmieden, damit wir es mit den Draugr in den Sümpfen aufnehmen können, um neue Ressourcen zu suchen, mit denen wir wiederum… So, stopp. Ich schweife ab. «Valheim» hat mich gepackt und zwar so richtig. Nicht nur mir geht es so, sondern auch hunderttausenden Steam-Usern. «Valheim» zählt zu Spitzenzeiten über 300 000 gleichzeitig aktiven Spielern und liegt damit auf Rang drei hinter Counter-Strike: GO und Dota 2 und noch vor PUBG oder GTA V.
Dabei macht «Valheim» auf den ersten Blick nichts, was nicht zig andere Survival Games auch schon gemacht hätten. Alleine oder auf einem Server mit bis zu zehn Spielern startest du mit nichts ausser deinen Fäusten mitten im Nirgendwo. Der Name des Spiels sowie der gigantische Weltenbaum, der den Himmel durchzieht, lassen vermuten, dass die Welt in der nordischen Mythologie angesiedelt ist. Dieses Wissen ändert erstmal wenig am Tagesgeschäft. Du sammelst Äste, Steine und Beeren. Baust Äxte, Speere und Kleidungsstücke. Jagst Tiere, schürfst Erz und werkelst an deinem stetig wachsenden Zuhause, das von einer dürftig bedachten Werkbank nach und nach zum kleinen Dorf heranwächst.
Es gibt viel zu tun
Langsam traust du dich vielleicht sogar mal an einen haushohen Troll heran oder an einen Bossgegner. Auch die gibt es. Du bist zweifellos nicht allein in dieser riesigen Welt. Besonders wenn es dämmert und sich das lauschige Abendrot in eine schwarze undurchsichtige Masse verwandelt und dich von allen Seiten unheimlich leuchtende Augen durch den Wald verfolgen, ist es vorbei mit der Ausflugsromantik. Besser, du ziehst dich ins warme Bettchen zurück und wagst dich am Morgen erholt wieder auf Beutezug. Etwas zu tun gibt es immer. Mit praktisch jeder neuen Ressource, die du findest oder neuem Gegenstand, den du baust, schaltest du neue Baupläne frei. Mit der Bronze-Axt fällst du besonders harte Bäume, mit der Gartenkralle kannst du Gemüse anpflanzen und damit wiederum Wildschweine zähmen. Du kannst Bienen züchten, Würste herstellen oder ein Boot zimmern und dich damit an weit entfernte Ufer wagen. Es scheint gar kein Ende zu geben. Es scheint…
Alle an einem Strang
Was mich an «Valheim» so enorm motiviert, ist aber nicht nur der typische Rollenspieleffekt, durch das regelmässige Verbessern deines Charakters und die vielen Crafting-Möglichkeiten. Was mich sehr, sehr motiviert ist die polygonarme, aber wunderhübsche Welt, die durch geschickte Licht- und Tiefenunschärfe-Effekte wie keine andere zum Erkunden einlädt. Und auch wenn «Valheim» den Tod deutlich weniger drakonisch bestraft als andere Survival-Games, fühlt sich die Welt belohnend und gleichzeitig bedrohlich an. Zu Recht, wie der erste gemeinsame Ausflug von mir und meinen Vasallen in die Sümpfe gezeigt hat.
Und das ist der dritte entscheidende Punkt: Das Miteinander. Ich hätte nie gedacht, dass ich Spass dabei hätte, stundenlang Erz quer durch einen Wald zu schleppen und anschliessend in minutiöser Arbeit zu schmelzen und zu Metall zu verarbeiten. Aber ich mache das schliesslich nicht nur für mich, sondern auch für unsere kleine Gemeinschaft. Jeder hilft mit, unser Zuhause weiterzubauen. Sei es mit absurd dimensionierten Brückenprojekten, Waldplantagen, die dem damit verbundenen Waldsterben entgegenwirken oder mit der Dekoration unseres Massenschlafsaals, damit wir uns nach einem anstrengenden Tag verdient erholen können.
Obwohl sich «Valheim» noch im Early Access befindet und ich selten viel Zeit in solche Projekte stecke, wirkt das Spiel bereits jetzt komplett. Nie hatte ich bisher das Gefühl, da fehlt noch was oder da muss noch zwingend nachgebessert werden. Es macht im jetzigen Stadium unfassbar viel Spass. Wenn ich mir die gigantische Karte ansehe, von der ich gerade mal einen Bruchteil aufgedeckt habe, dann zieht es mich gleich wieder in den Black Forest.
Kupfer, wir brauchen Kupfer!
Noch mehr «Valheim» gibt es in unserem Let’s Play.
«Valheim» ist erhältlich als Early Access auf Steam.
Vado matto per il gaming e i gadget vari, perciò da digitec e Galaxus mi sento come nel paese della cuccagna – solo che, purtroppo, non mi viene regalato nulla. E se non sono indaffarato a svitare e riavvitare il mio PC à la Tim Taylor, per stimolarlo un po' e fargli tirare fuori gli artigli, allora mi trovi in sella del mio velocipede supermolleggiato in cerca di sentieri e adrenalina pura. La mia sete culturale la soddisfo con della cervogia fresca e con le profonde conversazioni che nascono durante le partite più frustranti dell'FC Winterthur.